Ich mag Theater. Auch, oder besser gerade wenn es ungewöhnlich ist. Im Rahmen der Kölner Theaternacht gab es an der Außenfassade des Staatenhauses eine ganz besondere Performance. Und ich hab ein paar Bilder gemacht.

Hier der offizielle Text und der Link zur Website der Künstler. Anschauen lohnt sich, ist wirklich spektakulär:

Eine Geschichte von Liebe und Tod ist die Kölner Sage von Richmodis und die erste Produktion von ANGELS an der Außenfassade der Oper im Staatenhaus. Dort in der Luft – zwischen Himmel und Erde – erzählen die ANGELS ihre Geschichte, regen zum Träumen an und narren das Auge. Denn wenn sich das Horizontale und das Vertikale verkehren, widerspricht das den gängigen Sehgewohnheiten. Ein neuer Blick auf vertraut Geglaubtes, eine Ver-Rückung der Realität, eine Einladung zum Mitgehen, Mitträumen, Mitwandern: in eine Inszenierung von surrealer Poesie und Anmut um Liebe und Tod.

http://www.angels-aerials.de

Vor einigen Wochen fragte mich mein Freund Frank, ob wir nicht zusammen mal ein paar Fotos machen können. Natürlich habe ich ja gesagt, und jetzt sind wir in unser altes Trainingsgebiet im Piesberg bei Osnabrück gefahren um ein paar Aufnahmen zu schießen. Wir kennen uns seit vielen Jahren und sind früher nicht nur dort zusammen (Fahrrad-)Trail gefahren, also kannten wir das Gelände und ich hatte eine ungefähre Ahnung was für Bilder wir machen wollen.
Also sind wir los, Frank mit seinem neuen Bike und ich mit der Kamera. Und das war auch gut, denn als ich mal kurz auf dem Rad stand, ist mir aufgefallen wie lange ich das nicht mehr gemacht habe. Anstrengender als ich es in Erinerung hatte. Sehr viel anstrengender. Frank hat glücklicherweise nie aufgehört und ist noch gut in Form, und so sind ein paar spektakuläre Bilder entstanden. Und wer weiss, vielleicht kaufe ich mir auch noch mal wieder einen geländetauglichen Drahtesel.

Am Wochenende war, bei aller schönstem Oktoberwetter, mal wieder Köln-Marathon. Bei mir um die Ecke gab es eine Stelle an der die Läufer gleich zweimal vorbei kamen, nach etwa 4 und 10km Strecke. Ich war wieder völlig geflasht mit welcher gefühlten Leichtigkeit die Athleten an mir vorbei sind, viele haben sogar gewunken, gelacht oder andere Faxen gemacht. Dabei scheinen sie oft über die Straße zu fliegen, wie man auf den Bilder hoffentlich erkennen kann. Ich habe auf jeden Fall einen riesen Respekt vor jedem der sich auf die Strecke gemacht hat. Hut ab!

Für die Bilder habe ich mein Weitwinkel genommen und dazu den Blitz, um so eine Kombination aus Bewegung, Dynamik und Schärfe zu bekommen. Das die Sonne mir von der Seite reingehauen hat ist an dieser Stelle sogar Absicht gewesen, ich finde das gibt den bildern nochmal eine besonderen Effekt.

Das es mir irgendwie schlau erscheint mich mehr zu bewegen und ich gerne das Angenehme mit dem Nützlichen verbinde, nehme ich zurzeit häufig an Fotowalks teil. Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit neue Dinge auszuprobieren, andere Fotografen kennen zu treffen und vor allem viel zu lernen.
Bei einem meiner letzten Walks habe ich im BMX und Skatepark am Kölner Rheinufer einen wirklich guten Fahrer getroffen, der Bock hatte ein paar Fotos zu machen.

Erinnerte mich irgendwie an meine Jugend, als wir mit den Jungs aus der Nachbarschaft auf unsere Trailbikes jeden Tag in den Piesberg gefahren sind. Skateparks gab es nicht, zumindest nicht bei uns. Aber der Berg war auch OK.
Ich kann mich auch an ein paar Tricks, Shows und Wettkämpfe erinnern. Und ja, zu Dir spricht (tata und Augenzwinker) der zweifache Norddeutsche Vize-Fahrradtrailmeister von 1984 und 1986. Im Ernst, wir haben damals ja auch viele lustige Dinge getan, aber was man im Skatepark sieht, das ist schon eine ganz andere Nummer. Kann ich jedem nur mal empfehlen: Hingehen, Wurst an der Tatortbude kaufen und sich das krasse Zeug angucken. Lohnt sich.

Und wieder war Zufall im Spiel. Bei unserer Irlandreise standen wir plötzlich vor einer Entscheidung: entweder mit dem Auto dem Fahrerfeld und Tross der Tour of Ireland entgegenfahren, oder gemütlich noch ein paar Scones essen und dann am Ziel stehen und Fotos machen. Ich mag Scones.
Und weil es so interessant war, habe ich dann noch einen Besuch bei Rund um Köln und dem Grand Depart der Tour de France in Düsseldorf drangehängt.

Skepsis und Misstrauen über Leistungen im Profisport, und besonders bei den Radfahrern, fährt dabei leider immer mit. Aber ich muss anerkennen, dass die Jungs sich da ganz schön abquälen und auch Stürze riskieren, wie z.B. Antonio Valverde,  für den die Tour (und im schlimmsten Fall die gesamte sportliche Karriere) kurz nach dem Foto vorbei war.  Und dabei ist es für die meisten wahrscheinlich trotzdem finanziell ungefähr so lohnend wie für einen mittelmäßigen Kicker in der 4. Liga.

So, und jetzt schau ich mir die Bergetappe an.