Regenbo(e)gen. Doppelt. Und komplett. So nah, dass 15mm nicht gereicht haben. Und so viel Regen, das ich die Position nicht schnell genug wechseln konnte.

Und während ich auf den Auslöser gedrückt habe, dachte ich mir noch: „Das ist der Grund, warum man immer einen Spaten dabei haben sollte.“ Na, bei nächsten mal hol` ich mir den Topf aus Gold.

Mitten im toskanischen Nirgendwo steht die Abtei von San Galgano. Dem alten Zisterzienserkloster fehlt das Dach, was nicht schlimm ist, denn es regnet hier ja eher selten. Drum herum gibt es nicht viel, außer einen kleinen Kapelle mit einem Schwert im Stein. Dabei handelt es sich quasi um einen umgedrehten Artus, denn der Besitzer der Waffe, Ritter Galgano, hat, der Sage nach, nach zahlreichen Kriegen und Schlachten als Zeichen seines neuen, von Gott gelenkten Pazifismus, seine Klinge in den Stein gerammt. und nie weider angefasst. Eigentlich ganz cool.

Die Abtei ist noch rechtgut erhalten und kann besichtigt werden, wir hatten das Glück etwas Abseits der Saison dort zu sein, darum gab es recht wenig Touris. Und die paar verbleibenden waren, dank Teresas nimmermüden und freundlichem Einsatzes, so nett für ein paar Schüsse (Adieu Pazifismus) Abseits des Bildauschnittes zu warten.

Ich, besser gesagt wir, haben versucht genau die Mitte zu treffen, aber irgendwie habe ich das Gefühl das Mitte hinten nicht gleich Mitte vorne ist. Also entweder muss ich nochmal mit meinem Optiker oder mit dem Architekten reden.

Wer mal in der Gegend ist, sollte sich die Abtei auf jeden Fall mal ansehen. Und kann mir dann ja sagen wie er das mit der Mitte gelöst hat.

Hier noch ein paar Bilder aus Domburg, die ich gerne noch zeigen will. Wir hatten da wirklich etwas Wetter, von allem etwas dabei. Sonne, Regen, Nebel und Blitze. Viel Spaß.

Es liegt nah, vor der eigenen Haustür zu fotografieren. Die Reisekosten sind überschaubar, auch der Zeitaufwand ist recht akzeptabel und aktuell passen Feierabend, Heimweg und Sonnenuntergang auch recht gut zueinander. Darum hier noch mal ein paar „Tourist-Shoots“ vom Rhein, wo ich mich und meine Kamera ja gerne ausprobiere.

Irgendwie komme ich mir, vor allem in der Nähe von Dom und Altstadt, dabei immer ein wenig wie ein Tourist vor. Mit Kamera in der Hand kann man die Blicke der Einheimischen förmlich spüren. Und tatsächlich, wenn um einen herum die Handys und Kameras gezückt werden, weil man (natürlich?) an einem der Hotspots steht, dann fühlt sich das schon ein wenig wie Urlaub an.

Das sind dann auch die Momente, in denen ich mir zwei Dinge vornehme:
1. Du musst Dir dringend Mal andere Motive zum ausprobieren suchen.
Und noch viel wichtiger:
2. Du hast das Glück, in einer Stadt zu leben, in der andere ihren Urlaub verbringen. Freu dich, verdammt noch mal.

Und während ich also grinsend Richtung Südbrücke radel, fällt mir ein, dass ich ein „Wahrzeichen“ noch gar nicht fotografiert habe. Liebe Deine Stadt. Aber das steht jetzt auf der Liste, versprochen.

 

Bevor sich der Frühling jetzt wirklich in unsere Gefilde schleicht, dachte ich mir, ich versorge Euch nochmal mit etwas Winter und Herbstsonne. „Genau wie in dem Ärzte-Song: „Immer mitten in die Sonne rein…“
Warum sich dieser Dom fast immer ins Bild schmuggelt, kann ich auch nicht sagen. Wahrscheinlich ist mein Radius einfach zu begrenzt.

Vor ein paar Tagen war alles perfekt. Sonne, blauer Himmel und ich mit der Kamera auf dem Weg zu einem Fotowalk. Dazu die schönste Aussicht der Welt, zumindest für viele Kölner.

Und dann das. Eine Mauer mitten auf der grünen Wiese. Und damit auch mitten im Bild. Und ich frage mich jetzt die ganze Zeit: Was macht das Ding da? Hat jemand eine gute Idee? Hochwasser schließe ich mal aus, das wäre dann ja doch eher ein sehr partieller Schutz. Grafitti-Testfläche fände ich cool, kann ich aber auch nicht glauben.

Und dann gibt es da ja auch noch die kleine Schwester der großen Mauer. Bleibt wohl auf immer ein Rätsel. 😉

Borschemich (alt) ist einer meiner ersten lost places. Es war ein Ort in NRW, nordwestlich von Köln. War? Ja, denke schon, denn als ich die Fotos im August 2016 gemacht habe war der Ort bereits leer, er musste dem Tagebergbau Garzweiler weichen. Wobei weichen ja auch irgendwie falsch ist. Klingt nach ausweichen. Aber das klappt wohl für einen Ort nicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob es den Ort heute noch gibt, aber wenn ich es auf Google Maps richtig gesehen habe, ist er wohl schon fast ganz weg.
Ich will hier gar keine Diskussion über das für und wieder von Tagebau, vor allem in einer Dicht besiedelten Region, vom Zaun brechen. Dafür habe ich mich, wie ich zu meiner Schnade gestehen muss, noch nicht genug mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber durch einen, zumindest optisch, völlig intakten Ort zu gehen und zu wissen, da kommen jetzt bald die Bagger, das war schon ein komisches Gefühl. Ich will mir gar nicht ausmalen wie es für die Menschen sein muss, die dort gelebt haben, deren Heimat es war. Konzern- und Gemeinwohl sind dann offensichtlich doch höher zu bewerten als die Erinnerungen und Empfindlichkeiten einiger weniger. Ist irgendwie kein schöner Gedanke. Was denkt Ihr?
Der Ort wurde übrigens ein paar Kilometer weiter wieder neu gebaut. Heißt jetzt offiziell Boorschemich (neu). Die Anwohner wurden entschädigt und bekamen neue und moderne Häuser. Angeblich wurde sogar die alte Straßenführung so gut wie möglich übernommen. Da war ich auch. Aber zum fotografieren habe ich da nichts gefunden.

Nachdem sich jetzt absehen lässt, dass das aktuelle Hochwasser zumindest in Köln ohne größere Schäden wieder abfließen wird, hier ein paar Bilder die ich während des Höchststandes bei fast 9m Pegel gemacht habe.
Fast die gesamte Uferpromenade ist im Wasser verschwunden, aber dafür liegt die Stadt gefühlt jetzt wirklich am Wasser. Irgendwie auch cool. Trotzdem hoffen wir natürlich alle das der Rhein bald zurück geht und sich die Dinge in der Stadt wieder normalisieren. Damit der Fasteloovend kommen kann…

Hier eine der vier Windmühlen, die auf den Wällen um die historische Altstadt von Brügge stehen. Genau wie viele Gebäude in der Stadt sind sie recht gut erhalten und natürlich bei Touristen (und Fotografen) sehr beliebt. Könnte aber auch sein, das die alle nur wegen der nahe gelegenen Frituur Royal kommen, bei der es lecker Pommes und Frikandel gibt…
Bei dem Foto hatte ich dreifach Glück. Erstens waren wir an einem recht windigen Tag dort, sodass die Wolken recht schnell zogen und ich (mal wieder) meinen beliebten Filter auspacken konnte. Zweitens war die Mühle festgestellt und hat sich keinen Millimeter bewegt. Und drittens waren nicht so viele Touristen vor Ort und ich hatte ein paar mal 30 Sekunden Zeit zum belichten.
Wer Windmühlen, Pommes und Frikandel mag, der sollte sich das mal wirklich live anschauen.
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P.S.: Nach meinem letzten Post über Brügge und Gent bekam ich ständig Werbeanzeigen „Visit Bruges“ angezeit. Bin mal gespannt, was jetzt passiert…

Da in den letzten Tage so schönes Wetter war, bin früh aufgestanden und habe mich noch vor Sonnenaufgang auf in den Grüngürtel gemacht. Ich muss zugeben, es war schon ungewöhnlich mit Fotorucksack und Stativ bepackt durch den dunklen Stadtwald zu laufen. Und ein paar der Jogger, die mir mit Stirnlampe entgegen kamen, haben auch etwas irritiert geschaut. Ich finde aber, der Aufwand hat sich gelohnt.

Als die Sonne aufging hatte ich einen guten Platz am Decksteiner Weiher gefunden, und es war wirklich spannend zu beobachten wie die Welt um mich herum so langsam aufgewacht ist.

Ich hätte mir noch etwas Nebel gewünscht, aber dafür habe ich jetzt einen guten Grund mehr nochmal hinzugehen.

 

Ich bin ja generell ein großer Freund von mehr Grün in der Stadt. Es muss sich dabei auch nit immer um geplantes und genau durchstrukturiertes handeln. Darum mag ich auch die Art, wie sich der, wenn mich mein botanisches Wissen nicht wieder einmal trügt, Löwenzahn sich auf diesem Bild seinen Platz erobert hat. Guerillia-Gardening at its best.

Das Bild habe ich schon mal in einer anderen Serie (Irland 2017) gepostet. Aber seit ein paar Tagen gehen mir immer wieder einige Songs von „the Waterboys“ durch den Kopf. Ganz besonders eben der „Fisherman´s blues“. Obwohl ich die Klassiker „The whole of the moon“ und „Old England“ auch grandios finde. Und ich dachte ich suche mal ein paar Fotos die thematisch dazu passen. Jetzt solltet Ihr  Euch, wenn ihr mögt,  eigentlich nur noch schnell ein paar Songs z.B. bei youtube suchen, eine Tasse Tee aufbrühen und die Fotos ansehen.

 

Schilder sollen uns den Weg weisen. Und Werbeschilder sind da keine Ausnahme. Aber was, wenn es den Ort auf den sie uns Hinweisen nicht mehr gibt? Oder sie durch Platzierung und den Zahn der Zeit eine völlig neue Wirkung bekommen? Ich mag sie trotzdem, diese alten Schilder.

Kölnberg. Nah an Köln, aber irgendwiue doch zu weit. Wohnraum für über 4.000 Menschen. Für mich einer der surrealsten Orte im Umfeld meiner aktuellen Heimatstadt. Ein Hochhauskomplex mitten auf der grünen Wiese, zwischen Korn- und Kohlfeldern am Rand eines Vorortes. Im Ernst, wer plant den so was?
Obwohl die Aussicht wahrscheinlich phämomenal ist, ist das ganze Ding viel zu weit von der Stadt weg. Und konnte sich folglich nie als das hochwertige Immobilienprojekt etablieren, als welches es in den 70ern geplant war. Mittlerweile wohl leider das, was man einen sozialen Brennpunkt nennt.
Wem es aus dem Fernsehen bekannt vorkommt, hier spielt u.a. die TV-Serie Danni Lowinski.

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Man kann mich nicht wirklich als Freund großer ISO-Zahlen bezeichnen, ich mag Tageslicht eigentlich am liebsten. Aber auch ohne Sonne kommt manchmal was Nettes raus. Hier ein paar Bilder, die ich im Laufe der letzten beiden Jahre ohne Sonnenlicht gemacht habe.

Mein erster Versuch mit meinem neuen Graufilter. Irgendwie ganz spannend geworden, aber die Erschütterung, wenn ein 400t ICE über die Eisenbahnbrücke, von der ich das Bild gemacht habe fährt, ist schon immens. Und bei 30 Sekunden Belichtung auch schwer zu vermeiden. Das nächste Mal suche ich mir einen stabileren Standpunkt.

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Nach all dem Regen in den letzten Tagen ist es mal an der Zeit für ein paar schöne Wolken und blauen Himmel, finde ich.

Eigentlich sollte es nur ein Sonntagsspaziergang bei tollem Wetter werden. Aber irgendwie hat sich ein Teil der Fotoausrüstung doch mit auf den Weg gemacht. Dann hat sich plötzlich diese Wolke so schön platziert und ich hatte keine andere Wahl als auf den Auslöser zu drücken. Das kannste Dir so ja so nicht malen, das glaubt dir eh keiner.
Das Gebäude ist Schloß Augustusburg in Brühl bei Köln, welches zusammen mit Falkenlust und dem Schloßpark seit 1984 zum UNSECO-Welterbe gehört. Lohnt sich auch ohne Wolken und blauen Himmel immer für einen Besuch.

 

Nach den tollen Erlebnissen in 2016 stand für 2017 nochmal Irland auf dem Urlaubsplan. Während es im Vorjahr noch in den touristisch erschlosseneren Süden ging, war dieses Mal eine Rundreise in den Norden geplant. Wieder schien unser Anliegen dem Wettergott zu gefallen, aber er gab an der einen oder anderen Stelle schon klar zu erkennen, das er bei Bedarf auch anders kann.
Auch wenn wir dieses Mal mit den Hotels und B&Bs nicht so glücklich waren (zweimal mit demselben Reiseanbieter scheint keine so gute Idee zu sein), war es dennoch ein erneut sehr schöner Urlaub in einem wunderbaren Land, welches ich jedem, nicht nur wegen der tollen Motive, für einen entspannten Urlaub sehr empfehlen kann.

 

In Irland war es dann so weit. Der erste Urlaub mit der neuen Kamera. Die unglaubliche Landschaft gab so einiges an Motiven her, an denen ich mich ausprobieren konnte. Absolutes Highlight war das Wetter. Es gab gefühlt keinen Tag, an dem die Wolken nicht für ein nettes Foto parat standen und sich blauer Himmel mit beeindruckenden Wolkenformationen abwechselte. Es schien fast so, als wäre ein mir persönlich unbekannter aber sehr positiv eingestellter Wettergott unser permanenter Reisebegleiter gewesen.
Man könnte jetzt noch seitenlang über die unglaubliche schöne Landschaft am Wild Atlantic Way, die vielen netten Iren, Schafe auf der Straße und das fahren auf der falschen Seite schreiben, aber dann wäre es ja ein Reiseblog. Vielleicht hole ich das aber trotzdem nochmal nach.

Riva ist faktisch der Anfang. Nachdem ich während der Schulzeit noch viel mit analogen Kameras – einer geliehenen Nikon FM2  und der Canon meines Vaters (es war glaube ich eine EOS 650) – unterwegs war, und mir irgendwann in den 2000ern ein EOS 350d angeschafft hatte, hatte ich 2015 im Italienurlaub seit Langem wieder eine geliehene Kamera dabei und habe zwischendurch versucht mehr als die üblichen Selfies zu knipsen. Das war so zunächst gar nicht geplant, den eigentlich ging es in dem Urlaub um Radfahren und Klettern, aber es ergab sich immer wieder die Gelegenheit, das eine oder andere Foto zu machen. Danach war ich wieder angefixt, und der Weg zur nächsten eigenen Kamera war gefühlt nicht mehr so weit. Es folgten ein wenig Recherche, Gesprächen mit andern Fotografen, mehrfaches und rein zufälliges um die Fotogeschäfte der Stadt schlendern, Gespräche zu Hause, die erste geplante Wand mit eigenen Bildern für das Wohnzimmer, erneutes jammern über das Fehlen einer eigenen Kamera und irgendwann kam der Punkt, an dem dann Klarheit herrschte. Vor dem nächsten Urlaub muss eine neue Kamera her.